Infektionen des Verdauungstrakts

Oropharyngeale und ösophageale Candidose

Ätiologie

Hefe-Infektion des Typs Candida, meist Candida albicans. Kann die Haut und verschiedene Schleimhäute befallen.

Begünstigende / Prädisponierende Faktoren

Zahnprothesen, kürzliche Antibiotikatherapie, Immunosuppression, Mundtrockenheit (Anticholinergika, insbesondere bestimmte Psychotropika), topische Kortikosteroide (inhalieren, buccale Anwendung), Tabak, Diabetes, Mangelernährung, Krebs und Hämopathien.

Klinisches Bild

  • Pseudomembranöse Form : weisse Plaques auf Mundschleimhaut, Zunge, Gaumen und Rachen. Unter den lösbaren Ablagerungen erscheinen erythematöse Plaques, die bluten können
  • Atrophische Form : häufigste Form bei älteren Menschen, erythematöse Plaques ohne weissliche Ablagerungen auf dem harten Gaumen, normalerweise unter den Zahnprothesen
  • Candida – Ösophagitis : Appetitlosigkeit oder retrosternal lokalisierte Odyno-Dyspagie oftmals mit starkem Befall des Mundrachenraums

Zusätzliche Untersuchungen (bakterieller Abstrich) können gemäss Einschätzung des Arztes vorgenommen werden, insbesondere bei unsicherer Diagnose oder Rezidiv / Therapieversagen.

Antifungale Therapie

Oropharyngeale Candidose

  • Fluconazol 200mg p.o. als Einzeldosis
  • Alternative : Nystatin Suspension 100 000 U 4x / Tag p.o. während 7-14 Tagen (Mund spülen und anschliessend schlucken), Miconazol (Daktarin®) Gel für Patienten mit Zahnprothesen

Ösophageale Candidose

Fluconazol 200mg 1x / Tag p.o. während 7-21 Tagen

Allgemeine Massnahmen

  • Wenn möglich Stopp des auslösenden Antibiotikums
  • Korrekte Anwendung von topischen Kortikosteroiden (inhalieren oder buccale Anwendung)
  • Begleitende und tägliche Desinfektion der Zahnprothesen
  • Pflege von buccalen Läsionen (Spülen mit Chlorhexidin)