Hautinfektionen

Zoster

Ätiologie

Reaktivierung des Herpes-Zoster-Virus (HZV)

Klinisches Bild

  • Zoster ist meistens unilateral und betrifft ein oder zwei Dermatome
  • Die am häufigsten betroffenen Stellen sind die Dermatome des Brustkorbs oder des Lendenbereichs. Auch der Nervus trigeminus (V1) kann auf Höhe der Augenhöhle betroffen sein und eine Augenschädigung auslösen; dieser Fall wird hier nicht beschrieben
  • Den Läsionen geht im Allgemeinen ein akuter neurogener Schmerz oder Pruritus voran
  • Erythematöse Quaddeln, die sich zu Bläschen oder Blasen entwickeln. Nach 3 oder 4 Tagen können die Läsionen purulent oder hämorrhagisch werden (siehe Foto 3)
  • Bei immunkompetenten Patienten bilden sich nach 7-10 Tagen Krusten und die Läsionen gelten nicht mehr als ansteckend

Behandlung

Empirische Behandlung

  • Die antivirale Therapie ermöglicht eine rasche Heilung der Läsionen und reduziert die Schwere und die Dauer der Neuralgie. Sie muss sofort eingeleitet werden, kann bei aktiven Bläschen aber auch erst nach mehr als 3 Tagen begonnen werden (Prävention von neurogenen Schmerzen)
  • Valaciclovir (Valtrex®) : 1000mg 3x / Tag während 7 Tagen oder Brivudin 125mg (Brivex®) : 1 Tablette / Tag während 7 Tagen
  • Analgetika : bei starken Schmerzen so rasch wie möglich einführen (Morphin, Oxycodon oder Fentanyl, je nach Verträglichkeit und Nierenfunktion)

Präventive Behandlung durch Impfung

Die Impfung mit Zostavax für über 65-Jährige ist im Schweizerischen Impfplan 2017 nicht enthalten, wird
aber 2018 von der eidgenössische Impfkommission empfohlen werden; die Literaturübersichten betonen indessen die gesundheitsökonomischen Vorteile, welche die praktizierenden Ärzte dazu bringen könnten, diese Impfung älteren Menschen systematisch anzubieten, auch wenn diese noch nicht erstattet wird.