Hautinfektionen

Cellulitis : Dermohypodermitis und Erysipel

Ätiologie

β-hämolysierende Streptokokken oder Staphylococcus aureus

Prädispondierende Faktoren

Läsionen der Haut, Entzündung, bestehende Hautinfektion und Ödem

Klinisches Bild

Dermohypodermitis

  • Erythem, Ödem und Wärme. Infektion der tiefen Dermis oder des subkutanen Fetts
  • Indolenter Verlauf mit Entwicklung von lokalen Symptomen innerhalb von ein paar Tagen
  • Meistens nicht purulent
  • Zusätzliche Manifestationen : Lymphangitis und Entzündung der regionalen Lymphknoten. Kann von Orangenhaut, Bläschen, Blasen, Petechien oder Blutergüssen begleitet sein

Erysipel

  • Erythem, Ödem und Wärme. Infektion der oberen Dermis und der oberflächlichen Lymphgefässe
  • Erhöhte Läsion mit klarer Abgrenzung zwischen dem betroffenen und dem nicht betroffenen Gewebe
  • Beginn der akuten Symptome mit systemischen Manifestationen wie Fieber und Schüttelfrost

Diese Infektionen betreffen hauptsächlich die unteren Gliedmassen (siehe Foto 4), können aber auch die periorbitale Region, die Bauchdecke, die Mundhöhle und die Perianalregion befallen. Bei purulentem Ausfluss : Abstrich für eine Kultur vornehmen. Bei systemischen Symptomen einer schweren Infektion : Hospitalisierung.

Behandlungen

Antibiotikatherapie

  • Amoxicillin / Clavulansäure 1g 2x / Tag p.o.
  • Clindamycin 600mg 3x / Tag (bei Penicillin-Allergie)
  • Behandlungsdauer : 10 – 14 Tage, anhand der lokalen Entwicklung anpassen
  • Bei bekannten MRSA-Trägern : Amoxicillin 750mg 3x / Tag + Cotrimoxazol (Bactrim® forte) 1 Tablette 3x /Tag, je nach Nierenfunktion

Unterstützende Massnahmen

  • Hochlagern der betroffenen Stelle und Behandlung der zugrunde liegenden Ätiologien
  • Hydration der Haut, ohne eine Mazeration hervorzurufen
  • Behandlung der Eintrittspforte (Wunde, Intertrigo, Geschwür, Dekubitus)